Strategie Update November 2021

Rückblick

Während sich die Marktteilnehmer Ende des Monats Oktober bereits in der trügerischen Sicherheit wogen, Zeugen einer erneuten Jahresend-Rallye zu werden, begann in Südafrika eine neue mutierte Variante des COVID-19 Virus zu grassieren. In weiten Teilen des Monats ließen hohe Inflationszahlen (im Jahresvergleich) in Europa und den USA, sowie die konkreten Verlautbarungen der FED im Hinblick auf die Reduktion der Anleihekäufe die Marktteilnehmer weitgehend unbeeindruckt. Als jedoch bekannt wurde, dass die mit dem Namen „Omikron“ bezeichnete Mutation des Corona-Virus bereits in Europa angekommen ist, sorgte dies für leichte Verstimmung an der Börse. Leidtragende waren insbesondere Aktionäre von Luftverkehrs- und Reiseunternehmen, die nach der Ankündigung weitreichender neuer Reisebeschränkungen große Verluste zu verzeichnen hatten. Insgesamt gaben die Märkte in der letzten Woche des Novembers deutlich nach und nur wenige Branchen und Regionen konnten sich dieser Entwicklung entziehen.

Im Kontext des derzeitigen Vorsprunges der US Notenbank FED gegenüber der EZB in Sachen Rückführung der Liquidität, verteuerte sich der USD gegenüber dem EUR merklich. Dies dürfte auch die eher schwache Entwicklung des Goldpreises in der zweiten Monatshälfte erklären.

Die Renditen im kurzen und mittelfristigen Bereich in den USA zogen leicht an, während die Renditen in Europa über die ganze Zinsstruktur leicht nachgaben. Auch hier dürfte die aktuelle Pandemiesituation eine Rolle spielen, da diese den Spielraum für Liquiditäts-Verknappungen durch die EZB reduzieren dürfte.

An der volkswirtschaftlichen Front gab es in Europa und den USA wenige Überraschungen. Wie in den Vormonaten zeigten sich steigende Preise als Belastung und Waren- und Rohstoffknappheit als limitierender Faktor für die industrielle Produktion. Dies geschieht in einer Situation in der die USA über dem Trend wachsen. Europa hat ebenfalls gute Chancen den Wachstumspfad wieder zu erreichen. China überraschte mit erfreulichen Konsum-Zahlen, was angesichts der eher schwachen Vormonate erholsam wirkt.

Ausblick

Die „Omikron“ Mutation trifft die Welt zu einem Zeitpunkt, wo vielerorts (vor allem in Industrieländern) genug Impfstoff verfügbar ist und wir kurz vor der Zulassung von ersten medikamentösen Therapien gegen die Erkrankung selbst stehen. Auch wenn nun erst einmal etwas Verunsicherung über die Auswirkung dieser neuen Lage herrscht, gehen wir derzeit davon aus, dass weite Teile des Wirtschaftskreislaufes nicht beeinträchtigt werden.

Der Rücksetzer an den Aktienmärkten ist nach unserer Einschätzung ein sehr normaler Vorgang in einem Jahr, in dem viele der großen Indizes an den Börsen deutliche Kursgewinne zu verzeichnen haben. Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind manche Märkte im historischen Vergleich (z.B. Kurs/10-Jahres Gewinne des S&P500 von 36,21) höher bewertet. Vieles davon lässt sich jedoch durch starkes Wachstum und niedrige Zinsen erklären.

Im Auge behalten muss man die Gefahr, dass Zentralbanken (insb. die FED) die angedachten Verknappungen der Liquidität zum falschen Zeitpunkt vornehmen. Diese Gefahr nimmt in den „Nebelschwaden“ von Lieferkettenproblemen, rasanten Energiepreissteigerungen und potenziellen neuen Corona-Wellen zwangsläufig zu.

Fazit: Aktien sind und bleiben unsere favorisierte Risiko-Anlageklasse. Unsere Haltung zu Aktien bleibt weiter positiv und wir sehen nach der Korrektur durchaus weiteres Potential bis zum Jahresende. Auch wenn wir nicht von einer generellen Trendwende zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgehen, bleiben wir angesichts des Nebels weiter wachsam. Die Rentenmärkte dürften aus gleichem Grund durch etwas höhere Volatilität gekennzeichnet sein.

Strategie

Unsere Anlagestrategie reagierte kaum auf das Marktumfeld im November. Alle Risikoklassen verliefen von der Performance her seitwärts.

Die fortwährende Dynamik auf der Zinsseite setzte im abgelaufenen Monat die Rentenseite der Anlagestrategie leicht unter Druck. Corporate Spreads und Kursbewegungen in Staatsanleihen führten zu leichten negativen Performancebeiträgen. Diese wurden jedoch durch den Anstieg von Investments in Credit und CLOs kompensiert. Der stärkere US-Dollar beeinflusste unser Engagement in Schwellenländeranleihen im Monat November auch positiv. Die Asset Allokation auf der Rentenseite blieb damit robust.

Auch die Aktien Allokation erwies sich als gut diversifiziert und ebenfalls robust. Negative Kontributoren sind im Novemeber in allen europäischen Aktiensektoren zu finden. US Aktien kompensierten diese Performancebeiträge. Insbesondere Gold, Luxusgüter und Informationstechnologie waren die stärksten Treiber im Aktiensegment.

Im Monat November haben wir unser Engagement in Zukunftsthemen weiter ausgebaut. Hier sind insbesondere die Bereiche Cyber-Defense, Klima und Umwelt sowie Future-Mobility zu nennen.

Die Aktienquote beließen wir jedoch unverändert mit einer neutralen Gewichtung.

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