Strategie Update Mai 2024

ÜBERBLICK: Märkte im Korrekturmodus

Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen, Stand 04/24                         

Der April war der erste Monat des Jahres 2024 mit in der Breite rückläufigen Kursen der globalen Aktienmärkte. Lediglich der chinesische Aktienmarkt konnte sich behaupten. Auch die Anleihemärkte notierten vor dem Hintergrund steigenden Renditen in den USA als auch in Europa schwach. Während der Ölpreis Anfang des Monats stark stieg, gab er dank einer ausbleibenden geopolitischen Eskalation Ende des Monats wieder nach. Der Goldpreis konnte einen Teil seiner Steigerung halten.

Unser Aktienfonds „RAM Equity Smart Global“ beendete den Monat mit einer Wertentwicklung von -1,64% (YTD +6,30%) und unser Mischfonds „SARA Global Balanced“ gab um 1,16% nach (YTD +3,84%).

STRATEGIEKOMMENTAR APRIL

Unsere Strategieportfolien in der Vermögensverwaltung konnten sich im Monat April dem Rückgang der Aktien- und Anleihemärkte nicht entziehen. Lediglich die Anlageklasse Gold konnte erneut einen substanziellen Wertbeitrag leisten.

Auf der Aktienseite gab es positive Wertbeiträge aus den Sektoren Kommunikationsdienstleistungen Industrie und Basiskonsumgüter. Hier konnten mehrere Unternehmen (Alphabet, Meta, L’Oreal und Schneider Electric) aus unserem Portfolio mit besser als erwarteten Zahlen für das erste Quartal überraschen.

Auf der Anleiheseite gaben die Staatsanleihen und Investmentgrade Unternehmensanleihen aufgrund der gestiegenen Renditen nach. Wandelanleihen entwickelten sich ebenfalls schwächer im Umfeld des Aktienmarktes. Unsere Positionen in hochverzinslichen Unternehmensanleihen konnte sich hingegen positiv entwickeln, da hier aufgrund kürzerer Laufzeiten der Renditeanstieg weniger relevant ist.

Im April haben wir keine Veränderung an der Allokation vorgenommen. Wir bleiben im Aktienbereich leicht unter unserer neutralen Auslastung. Nach den Zinsanstiegen werden die nächsten Schritte eine schrittweise Erhöhung der Duration im Bereich der Investmentgrade Unternehmensanleihen und Staatsanleihen der Euro-Peripherie sein.

KAPITALMARKT RÜCK- / AUSBLICK

Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen

Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen

RÜCKBLICK USA: Nach einer seit Oktober andauernden Serie steigender Kurse korrigierten die Aktienmärkte im April erstmals wieder. Einer der Gründe war, dass die Inflationsdaten im April erneut keine Entlastung brachten. Dazu trug sicherlich die sich zuspitzende geopolitische Situation aufgrund der drohenden Eskalation zwischen dem Iran und Israel sowie ein starker Anstieg des Ölpreises bei. Die PCE-Inflationsdaten, bekanntermaßen das von der FED bevorzugte Maß für den Preisanstieg, fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Dagegen enttäuschte das BIP-Wachstum in den USA für das erste Quartal. Ebenso fielen die Einkaufsmanagerindizes deutlich stärker als erwartet zurück. Die guten Nachrichten kamen indes von Seiten des Konsumenten. So stiegen die Einzelhandelsverkäufe für den März sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahresmonat deutlich stärker als erwartet. Wie bereits an dieser Stelle mehrfach beschrieben, dürfte der Grund hierfür der solide Arbeitsmarkt und die steigenden Reallöhne sein. Die Berichtssaison verlief bis Ende des Monats auf einem guten Niveau. Laut dem Datenanbieter Refinitiv konnten die Unternehmen des S&P500, die bereits berichtet haben (rd. 60%), ihren Gewinn um durchschnittlich 7,1% steigern. Während die Branchen Kommunikationsdienstleistungen, zyklischer Konsum und Technologie die Spitzenreiter waren, entwickelten sich der Energiesektor und das Gesundheitswesen negativ gegenüber dem Vorjahresquartal. Bei den Umsätzen konnten alle Sektoren mit Ausnahme der Versorger, des Energiesektors und der Materialien zulegen. Die Entwicklung des S&P500 ist jedoch nicht unbedingt repräsentativ für die US-Wirtschaft. Der Nebenwerte-Index Russel 2000 entwickelte sich deutlich weniger positiv. Hier gaben die Gewinne um 8,4% und auch die Umsätze um 1,2% gegenüber dem Vorjahresquartal nach. Das zeigt einmal mehr, dass es auf die Innenfinanzierungskraft der Unternehmen ankommt und der damit reduzierten Abhängigkeit von Finanzierungsquellen.

AUSBLICK USA: Die Wirtschaft in den USA dürfte in den nächsten Monaten eher seitwärts tendieren. Aufgrund des verhaltenen Ausblicks gehen wir davon aus, dass die Zinssenkungen daher nur aufgeschoben und nicht aufgehoben sind und früher oder später für ein monetär attraktiveres Umfeld sorgen. Für die nähere Zukunft sehen wir daher ein konstruktives Aktienmarktumfeld und ein attraktives Umfeld für Unternehmensanleihen aller Bonitäten

Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen, Stand 05/24

Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen, Stand 05/24

RÜCKBLICK EUROLAND: In Europa zeichnet sich ein leicht differenziertes Bild ab. Erneut schwächere Makrodaten prägten das Bild. Von Seiten der EZB kamen im April Signale, welche in Richtung einer Zinssenkung Ende der ersten Jahreshälfte deuteten. Basis für die Bereitschaft der EZB diesen Schritt zu gehen, ist die Tatsache, dass anders als in den USA, die Finanzierungsbedingungen in der Breite als restriktiv wahrgenommen werden und die Inflationsrate darüber hinaus auch im März (Berichtsstichtag im April) stärker zurückgegangen ist, als viele Analysten erwarteten. Während die Geschäftsaussichten in vielen Wirtschaftsbereichen eher verhalten sind und insbesondere im verarbeitenden Gewerbe eher als trübe beschrieben wurden, konnte der Dienstleistungssektor weiter zulegen. Auch die Konsumneigung ist ungebrochen. Letztere profitiert ebenso wie in den USA vom soliden Arbeitsmarkt und steigenden Löhnen. Die Berichtssaison verlief bislang eher schwächer. Bis auf die Sektoren Versorger und Finanzdienstleistungen verzeichneten alle Sektoren Rückgänge beim Gewinn gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Rückgang lag insgesamt bei -8,8%. Auch die Umsätze gaben mit -4,6% gegenüber dem Vorjahresquartal nach. Beste Sektoren waren hier Industrie sowie nicht-zyklischer Konsum.

AUSBLICK EUROLAND: Es ist möglich, dass in den nächsten Monaten eine zyklische Erholung in Euroland bevorsteht. Diese könnte durch anziehendes Exportwachstum, sinkende Energiepreise und sinkende Zinsen getrieben werden. Verschiedene vorlaufende Indikatoren zeigen eine Verbesserung der Bedingungen in der Zukunft. Davon dürften auch die Unternehmen in Euroland profitieren. Die günstigen Bewertungen bieten gute Rahmenbedingungen für positive Flows. Ein solches Szenario setzt selbstverständlich ein Umfeld voraus, in dem weder eine Eskalation des Ukraine-Konfliktes noch ein stärker ausgeprägter Handelskrieg mit China stattfindet.

Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen, Stand 05/24

Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen, Stand 05/24

RÜCKBLICK CHINA: Insgesamt fielen die Makrodaten aus China im April verhalten aus. Die vorlaufenden Indikatoren schwächten sich leicht ab, blieben aber im expansiven Bereich. Die CPI-Daten konnten Ihren kurzen Ausbruch im März nach oben nicht bestätigen und schwächten sich auf +0,1% ggü. dem Vorjahr ab. Auch die stärker als erwartet eingebrochenen Exporte untermauerten das eher schwache Bild. Für etwas Zuversicht sorgten etwas besser als erwartet ausgefallene BIP-Zahlen für das erste Quartal und die Mitte des Monats angekündigte Aktienmarktreform. Ziel der Strukturreform ist es, die Verbesserung der Kapitalmarktaufsicht, die Verbesserung der Qualität der Unternehmen und einen besseren Schutz für Investoren zu gewährleisten. Zur gleichen Zeit keimten im Zusammenhang mit offenbar substanziellen Käufen von Edelmetallen wie Gold und Kupfer Sorgen vor einer bevorstehenden Währungsabwertung auf. Eine Währungsabwertung gab es bereits mehrfach, zuletzt im Jahr 2015. Damals reagierten die Kapitalmärkte negativ auf diese Entwicklung. Von Seiten Chinas Handelspartnern wurde seinerzeit der Vorwurf formuliert, dass China mutwillig Handelsbeziehungen beschädigen würde, indem es seine Währung manipuliert. Als Gegenreaktion verhängten die USA seinerzeit erstmals nach längerer Zeit wieder Zölle auf die Einfuhr bestimmter Güter.

AUSBLICK CHINA: Das wirtschaftliche Makroumfeld sieht immer noch ungünstig aus. Die Gemengelage mit sinkenden Zinsen, Fiskalpolitischen Stimuli und der Umsetzung von Strukturreformen am Aktienmarkt könnte positive Impulse und positive Kapitalflüsse in den Aktienmarkt produzieren. Solche Entwicklungen stehen jedoch immer im Schatten der Tatsache, dass China ein Land ist, welches aktuell in geopolitische Veränderungen involviert ist, möglicherweise vor einem Handelskrieg mit den USA und Europa steht und eine sehr schwere Immobilienkrise mit Deflation im Land zu verdauen hat.

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