RÜCKBLICK: Der April ist der neue Mai!
Mit Kursrückgängen von mehr als 8% im S&P500 und mehr als 13% im Nasdaq100 erlebten wir den schlechtesten US-Börsenmonat April seit dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008. Damit legte der April ein Verhalten an den Tag, welches in alten Börsenweisheiten häufig eher dem Mai nachgesagt wird. Ursache waren erneut steigende Zinsen. Auch im April gab es wenig erfreuliche Nachrichten aus dem Umfeld der drei aktuellen Angstquellen (Zinswende, Corona und Geopolitik). Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen legte auf 2,95% zu, was auf die Erwartung der Marktteilnehmer zusätzlicher Zinserhöhungen seitens der FED hinweist. Die Zinsstrukturkurve blieb jedoch leicht invers. Zur gleichen Zeit verschärfen sich die Lieferkettenprobleme im Rahmen der großflächigen Lockdowns in China. Mitte des Monats berichtete der Datenanalysedienst für die maritime Wirtschaft Winward, dass rund 20% der weltweit aktiven Container-Schiffe vor überlasteten Häfen auf Löschung der Ladung warten. Davon rund 28% allein in China. Auch von Seiten der Geopolitik blieben entspannende Impulse aus.
Trotz der Kursrückgänge verlief die Berichtssaison in den USA bislang erfreulich positiv. Elf der zwölf im S&P500 vertretenen Sektoren verzeichneten Umsatzanstiege bei mehr als 50% der vertretenen Unternehmen, welche die Erwartungen übertrafen (siehe Abb.1).