Strategie Update Oktober 2021

Rückblick

Kurz nach dem offiziellen Ende des kalendarischen Sommers in der zweiten Septemberhälfte richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Gaspreise. Diese waren seit Jahresanfang bis zu ihrem Höhepunkt Anfang Oktober um rund 180% gestiegen. Angesichts größerer Versorgungsengpässe, für diese Jahreszeit ungewöhnlich geringe europäische Lagerbestände und der drohenden Heizsaison sorgte dies für Unruhe an den Märkten in den frühen Oktobertagen. Auch wurde die Narrative der „Stagflation“ durch die Einordnung der gestiegenen Energiepreise in den eher langfristig wirkenden Kontext „Klimawandel“ (Positiver Effekt auf  Inflationsraten, negativer Effekt auf Unternehmensmargen) genährt. Die Preisdynamik insbesondere beim Erdgas ließ jedoch im Verlauf des Monats deutlich nach, nachdem Russland ankündigte, die Gaslieferungen für Europa nach Abschluss der eigenen Lager-Befüllung im November wieder hochzufahren.

Gegen Mitte des Monats führten weitere Inflationsdaten aus UK, Europa und den USA zu einer vergleichsweise deutlichen Abflachung der Zinskurve. Damit haben die Investoren erstmals einen Zinsanstieg für das Jahr 2022 eingepreist und Äußerungen der Notenbanken gewürdigt, dass man nicht tatenlos zusehen wird, wenn die Inflationsentwicklung wirtschaftsschädigende Ausmaße annimmt.

Im weiteren Verlauf des Monats wurde die Situation an den Energiemärkten und die Inflationsdaten von sehr soliden Unternehmensberichten für das 3. Quartal zunehmend überlagert. So berichteten mehr als 80% der S&P500 Unternehmen Gewinne pro Aktie, die größer waren als ursprünglich erwartet. Besonders stark ausgeprägt war diese Entwicklung in den Sektoren Kommunikationsdienstleistungen, Gesundheit sowie IT zu beobachten. Aber auch der Energiesektor konnte von den für diesen Sektor positiven Rahmenbedingungen profitieren. In den USA sorgte dieser Umstand für neue Allzeithochs für die Nasdaq und den S&P500 und auch in Europa stiegen die Kurse.

Ausblick

Nach einem für die Aktienmärkte positiven Oktober, der sich auch in diversen SentimentIndikatoren ablesen lässt, dürfte die Stimmung im weiteren Verlauf des  Jahres weiter positiv bleiben. Wenngleich sich Belastungsfaktoren nicht gänzlich erledigt haben, stellen sich die grundsätzlichen Rahmenbedingungen (Liquidität, Makrodaten und Markumfeld) nach wie vor positiv dar. Insbesondere positive Überraschungen aus dem Unternehmenssektor dürften die positive Stimmung auch im November weiter nähren.

Auch in China verbessert sich die Lage vor allem im Bereich der monetären Entwicklung. Dies dürfte insbesondere durch den Fokus von Stützungsmaßnahmen auf den industriellen Sektor auch konjunkturell von Bedeutung sein.

Angesichts der rekordverdächtig vorsichtigen Guidance vieler Unternehmen für das Q4 , halten wir die Lieferkettenprobleme für weitgehend adressiert. Mit der sukzessiven Auflösung von Lieferengpässen und einer Entspannung an den Energiemärkten könnten weitere Chancen entstehen.

Die Dynamik im Bereich der Zinsen dürfte nach den klaren Aussagen der FED Anfang November etwas nachlassen und die Situation an den Anleihemärkten sich damit etwas entspannen. Ob der immer noch unklaren Gemengelage meiden wir jedoch noch immer Zinsrisiken und bevorzugen den Kreditbereich

Strategie

Unsere Anlagestrategie reagierte äußerst positiv auf das Marktumfeld im Oktober. In allen Risikoklassen konnte eine positive Performance erzielt werden.

Die Dynamik auf der Zinsseite setzte im abgelaufenen Monat die Rentenseite der Anlagestrategie leicht unter Druck. Insbesondere im Bereich der  Unternehmensanleihen führte die leichte Ausweitung von Corporate-Spreads zum ersten Mal in diesem Jahr zu negativen PerformanceBeiträgen auf der Rentenseite. Diese wurden jedoch durch den Anstieg von Convertibles und Gold ausgeglichen.

Die Aktienseite steuerte über alle Sektoren durchweg positive Performance-Ergebnisse im Monat Oktober bei. Insbesondere die Sektoren Consumer-Discretionary, Health Care und Information Technologie machten einen wesentlichen Teil der positiven Performance aus.

Im Monat Oktober nutzten wir die Volatilität im Biotechnologie-Sektor und haben unser Engagement hier ausgebaut. Hierdurch kam es zu einer Erhöhung der Aktienquote, sodass wir nunmehr in allen Risikoklassen eine neutrale Aktiengewichtung fahren. Ein weiterer Ausbau unseres Engagements in von uns identifizierten Wachstumsthemen wird in Kürze umgesetzt. Hier haben wir insbesondere die Bereiche Digital-Currencies und Cyber-Security im Fokus.

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