Strategie Update Februar 2025






Quelle: Bloomberg LLP, Eigene Berechnungen, Stand 02/25
Der Januar stand im Zeichen der Amtseinführung von Donald Trump. Die Aktienkurse entwickelten sich in Europa und den USA positiv, wobei insbesondere Europa Zuwächse zu verzeichnen hatte. In den USA sorgte das Open Source Large Language Modell DeepSeek aus China für Sorgen über die Nachhaltigkeit der immensen Investitionen. Die Abflachung der Zinsstrukturkurven in Europa und USA setzte sich fort, was den Anleihebenchmarks half. Gold konnte auf neue Allzeithochs zulegen.
Unser Aktienfonds „RAM Equity Smart Global“ beendete den Monat mit einer Wertentwicklung von +3,69% (YTD per Ende Januar +3,69%) und unser Mischfonds „SARA Global Balanced“ legte um 2,77% zu (YTD per Ende Januar +2,77%).
STRATEGIEKOMMENTAR Januar
Im Januar erzielten alle Strategievarianten unserer Vermögensverwaltung positive Ergebnisse.
Auf der Aktienseite wurde ein positiver Wertbeitrag im gesamten Portfolio erwirtschaftet. Hierzu lieferten Positionen aus dem Sektor Kommunikationsdienstleistungen und zyklischer Konsum die größten Wertbeiträge. Im Zuge des DeepSeek-Crashs lieferte ein geringer Teil unserer Technologietitel, vor allem aus dem Hardwarebereich, einen negativen Wertbeitrag zum Portfolioergebnis.
Auf der Anleiheseite gaben durch die steilere europäische Zinsstrukturkurve europäische Staatsanleihen leicht nach. Alle anderen allokierten Anlageklassen auf der Rentenseite lieferten positive Wertbeiträge.
Unsere Goldposition konnte dank mehrerer Allzeithochs einen erfreulichen Wertbeitrag liefern.
Im Januar haben wir die Aktienseite des Portfolios etwas schlanker aufgestellt und einige Titel veräußert, deren Investment Case durch die Politik des neuen US-Präsidenten möglicherweise in Frage steht. Die Reinvestition erfolgte durch Aufstockung einiger KI-Adoption-Gewinner im Portfolio.
RÜCKBLICK UND AUSBLICK
RÜCKBLICK USA: Zu Beginn des Jahres überlagerten zunächst Themen rund um den inzwischen vereidigten neuen US-Präsidenten Donald Trump das Wirtschaftsgeschehen. Zunächst sorgte die unklare Situation rund um angekündigte Zölle für Zurückhaltung an den Kapitalmärkten. Die ungeachtet der Zoll-Frage soliden Wachstumserwartungen gepaart mit der größeren politischen Unsicherheit führten Anfang Januar zu stark steigenden Anleiherenditen.
Eine finale Klärung der Handelsfragen erfolgte nicht wie angekündigt am Tage der Vereidigung, sondern plätschert seitdem schrittweise über die Ticker in die Weltöffentlichkeit. Bis dato gestaltete sich die Handelspolitik transaktional, was eine positive Nachricht ist, da pauschale Zölle größeren Schaden anrichten als solche, die ggf. nur temporär zur Gewinnung von Handlungsspielraum eingesetzt werden. Die angespannte Lage am Anleihemarkt entspannte sich nach der Amtseinführung von Trump sukzessive. Gegen Ende des Monats sorgte ein Large Language KI Modell eines chinesischen Anbieters für Schlagzeilen und eine kräftige Korrektur bei einigen Technologietiteln. Die Forscher aus China hatten es geschafft ein Modell zu entwickeln, welches substanziell effizienter arbeitet und damit erhebliche Kostenvorteile gegenüber den sehr kapitalintensiven Modellen der großen US-Tech-Firmen bietet. Zu allem Überfluss wurde das Modell als „open-Source“ Modell zur kostenlosen kommerziellen Nutzung veröffentlicht. Allein bei NVIDIA wurde an einem Tag mehr Marktkapitalisierung zerstört, als dies je vorher der Fall war: 600 Mrd. EUR. Inzwischen hat sich die Meinung durchgesetzt, dass diese Effizienzsteigerung eher positive Nachrichten für die KI-Hypothese darstellt und weniger eine negative. Allerdings blickten die Anleger skeptisch auf die zuletzt im Zuge der Berichtssaison höher als erwartet ausgefallenen Kapitalinvestitionspläne der großen Technologiefirmen.
Die Makrodaten in den USA lagen überwiegend im Rahmen der Erwartungen. Ende des Monats kamen etwas schwächere GDP-Zahlen für das vierte Quartal. Im Bereich der Inflationszahlen zeigt sich derzeit eine Diskrepanz zwischen den verschiedenen Indikatoren. Während die konsumentennahen auf Umfragewerten basierenden Indikatoren einen substanziellen Anstieg der Inflationserwartungen zeigten, lässt sich in den marktdatenbasierten Indikatoren keine Entwicklung mit vergleichbarer Dynamik feststellen. Die Sorgen der Konsumenten basierten vor allem auf den Zolldrohungen des US-Präsidenten. Professionelle Marktteilnehmer hingegen schätzen die inflationären Effekte der Zollpolitik als weniger kritisch ein.
Die Berichtssaison verlief bislang überwiegend positiv. Bis zum Ende der vergangenen Woche hatten rund 2/3 der Unternehmen ihre Zahlen für das 4. Quartal vorgelegt. Sofern das Level der Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahresquartal auf dem derzeitigen Niveau in Höhe von +16,4% bleibt, wäre das der größte Gewinnanstieg seit dem vierten Quartal 2021. Insgesamt berichteten knapp 80% der Unternehmen einen größeren Gewinnanstieg und rund 65% einen größeren Umsatzanstieg als die Analysten dies erwartet hatten.
AUSBLICK USA: Aus dem Bereich der Wirtschaftsdaten gab es im Januar keine Aspekte, die unsere konstruktive Einschätzung für die Kapitalmärkte beeinflussten. Im Hinblick auf die Inflationsentwicklung gehen viele Marktteilnehmer, insbesondere diejenigen, die auf die konsumnahen Indikatoren schauen, von steigenden Inflationsraten aus. Wir sehen nach vorne insbesondere aus dem Bereich der Wohnkosten eher einen Rückgang der Inflation. Sofern unsere Einschätzung korrekt ist, dass die Zollpolitik des US-Präsidenten keine großen Inflationsüberraschungen birgt, könnte sich daraus ein positiver Impuls für die Geldpolitik entwickeln. Für die Kapitalmärkte wäre dies weiterer Rückenwind.
RÜCKBLICK EUROLAND: Im Januar erfolgte eine weitere Zinssenkung der EZB auf nunmehr 2,75%. Die Notenbankchefin Christine Lagarde wies darauf hin, dass die sinkende Inflation das Zielband von 2% im Laufe des Jahres erreichen wird. Die Schwierigkeiten der Wirtschaft, die nur in Teilen auf die restriktiven Finanzierungsbedingungen zurückzuführen sind, sollten gemäß Christine Lagarde mit den steigenden Reallöhnen und weniger restriktiven Finanzierungsbedingungen nachlassen. Insgesamt verbesserte sich die Stimmung in verschiedenen Teilen der Wirtschaft. Die Stimmung im Dienstleistungssektor blieb weiter positiv und das verarbeitende Gewerbe verbesserte sich geringfügig. Die bislang ausgebliebenen Zölle spielten hier sicherlich eine Rolle.
Die Berichtssaison startete in Euroland etwas später als in den USA. Per Ende des Monats Januar hatten rund 10% der Firmen Ihre Quartalsberichte vorgelegt. Die Gewinnüberraschungen und Umsatzüberraschungen lagen mit rund 50% im Bereich der langfristigen Mittelwerte. Insgesamt blieb jedoch sowohl das Gewinnwachstum mit 1,1% als auch das Umsatzwachstum mit 1,8% gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich hinter den Ergebnissen aus den USA zurück.
AUSBLICK EUROLAND: In Euroland haben sich im Januar keine Anhaltspunkte ergeben, die unsere Szenarien verändern. Die Wertentwicklung der Aktienmärkte war getrieben von Unternehmen in einigen wenigen Branchen, die von den größeren globalen Trends profitieren. Diese Entwicklung dürfte auch weiter anhalten. Für die nähere Zukunft könnte eine Erholung der Wirtschaft in China, eine Friedensinitiative als auch die Ausnutzung von fiskalpolitischen Spielräumen in Deutschland positive Impulse liefern.